Pro & Contra Singleseiten für Menschen mit Handicaps – Mit Handicaps auf Singlebörsen 3
Der Unterschied zu anderen Singlebörsen
Wer sich mit dem Thema Singlebörsen auseinandersetzt, wird bald feststellen, dass es neben den großen allgemeinen Seiten auch unzählige Pages gibt, die sich an bestimmte Gruppen von Singles richten. Ob nach Regionen, Alter, Hobbys, Haustiere oder nach Körpergrößen, Größe der Geldbörse, Kinderanzahl geordnet – für jeden ist was dabei. So ist es auch nicht besonders verwunderlich. dass es auch Singlebörsen für Menschen mit Handicaps gibt. Wobei es eigentlich für den deutschen Raum genauer wäre, hier von Börse statt von Börsen zu reden. Zwar gibt mehrere Anbieter, aber die meisten davon haben eine Userzahl im 3-Stelligen Bereich. So richtig durchgesetzt hat sich bisher nur eine Seite.
Von Aufbau her unterscheiden sich diese spiezellen Seiten meist nur in einen Detail von allgemeinen Singlebörsen – sie bieten ein Extrafeld für Angaben zum Handicap an.
Notwendig oder Anti-Inklusion?
Als ich mich zum ersten Mal mit Singlebörsen für Menschen mit Handicaps auseinandergesetzt habe, war ich noch im Teenageralter und das Wort “Inklusion” gab es noch nicht in der Öffentlichkeit. Trotzdem hatte ich auch schon damals einige Bedenken vor dem Anmelden. Gerade in der Pubertät hatte ich das Gefühl, dass jeder erwartete das mein zukünftiger Freund auch behindert zu sein hat. Bei normalen Männer wurde mir erst gar keine Chancen eingeräumt. Das hat bei mir damals eine große Trotzreaktion ausgelöst und ich wollte lange gar kein Freund mit Handicap – einfach um es allen zu zeigen, dass ich auch Freunde ohne Handicaps haben kann. Aber nicht nur damals- auch heute ist das noch ein großes Thema – benah jeder in meinem Freundeskreis hat mir schon mal folgende Frage gestellt: Würdest du auch eine Beziehung mit einem Menschen mit geistiger Behinderung eingehen? Ich glaube nicht, dass Menschen ohne Handicap diese Frage oft zu hören bekommen.
Irgendwann habe ich dann für mich beschlossen, dass es mir eigentlich egal ist, ob mein Partner eine Behinderung hat oder nicht, solange wir zueinander passen und so habe habe ich mich schließlich doch auf der größten Seite für Singles mit Behinderung angemeldet. Ich möchte nicht sagen, dass ich das bereut habe, da ich dort auch einige nette Menschen – und auch zwei meiner Exfreunde – kennengelernt habe, wäre es auch schwachsinnig, irgendwas zu bereuen. Aber ich habe gute Gründe, warum ich dort nicht mehr aktiv und auch kein großer Befürworter dieser Seiten bin.
“Würdest du mich heiraten?”- 3 Gründe, warum ich mich dort nicht wohl gefühlt habe
Um es nochmal deutlich zu sagen: 1. ich spreche hier nur aus meiner Sicht und von meinen Erlebnissen und noch viel wichtiger – 2. Es gibt überall sympatische und eher weniger sympathische Menschen – egal auf welcher Seite auch immer.
- Die Sache, die mich an meisten abgeschreckt hat: Behinderung als Gesprächsthema Nummer 1 – ich habe mich auf diesen Seiten ja angemeldet, um nicht mehr so viel über meine Behinderung reden zu müssen, aber es war genau das Gegenteil – In den meisten Gesprächen ging es nur um die Behinderung und weil die meisten Leute ja in der Thematik drin sind, waren die Fragen einfach nur spezifischer als auf anderen Seiten. Manchmal hatte ich das Gefühl, viele Menschen definieren sich auschließlich über die Behinderung.
- Einsamkeit und Verzweifelung – ich habe noch nie so viele einsame und verzweifelte Menschen kennengelernt wie auf diesen Seiten. Unzählige Male wurde ich bereits nach 3-4 Nachrichten gefragt, ob ich mir denn eine Beziehung vorstellen könnte. 2-3 Mal fragte mein Gesprächspartner sogar direkt, ob ich an einer Heirat mit ihm interessiert wäre. Zwar sind mir solche Fragen auch schon auf anderen Seiten begegnet, allerdings sehr selten und nicht in dieser Häufigkeit. Nach meiner Erfahrung meinen die Leute das auch nicht so aufdringlich wie es klingt, sie sehen sich einfach nur stark nach einer Beziehung.
- wenig Toleranz – Wer meint, Menschen mit Behinderung seien per se tolerant, war noch nie auf einer Handicapsinglebörse angemeldet. Menschen ohne Behinderung waren generell nicht gern gesehen und auch untereinander wurde oft im ziemlichen harten Ton diskutiert. Aus heutiger Sicht kann man sagen, dass die Idee der Inklusion wohl nicht von den Singleseiten stammte und auch bis heute noch nicht ganz dort angekommen ist.
Ich habe mich dort vor einigen Jahren mit der Absicht einen Partner zu finden agemeldet, da hat man ja automatisch hohe Ansprüche. Wer einfach nur Menschen zum Austausch finden will, sollte sich auf den Seiten auf jeden Fall mal umgucken.
Eine Auswahl :
Zum Abschluss :
Im Endeffekt kann man den richtigen Partner überall treffen, egal ob beim Bäcker, im Kino, auf einer Party oder eben auch im Internet – es ist und bleibt eine Frage der Zeit und des Glücks. Wo auch immer ihr sucht, bleibt einfach ihr selbst, achtet immer darauf, dass ihr euch wohlfühlt und dass der Spass im Vordergrund steht- dann kommt auch euer nächster Valentin irgendwann um die Ecke :)
Danke für diesen tollen Blog. War sehr interessant zu lesen.
Hallo, Ihr Beitrag gefällt mir sehr gut. Ich heiße Mea T. und bin seit 20 Jahren in der Partnervermittlung selbstständig tätig. Wir kümmern uns um Leute, die schon lange keinen passenden Deckel gefunden haben. Unsere Kanzlei arbeitet seit neuestem mit der Singlebörse (“Singlewolke.com”) zusammen und die Erfolgsquote der Partnervermittlung war noch nicht so hoch wie heute. Wir haben letztes Jahr mit einer Erfolgsquote von 21,4% erzielt, dieses Jahr (Januar und Februar, 16) liegen wir bereits bei sage und schreibe 49,2%! Wir hoffen, dass diese Seite ebenfalls den Leuten verhilft, neue Partner zu finden. MfG