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3 Gründe für die erste Handicap #shoppingqueen [2015]!

oder zumindest 2016?!

Ziemlich genau vor einem Jahr hab ich meine erste Kampagne gestartet. Ich wollte eine erste Shoppingqueen mit einem Handicap. Also genauer, gesagt wollte ich eine Specialwoche für Mädels mit Handicap in der VOX Show mit Guido Maria Kretschmer. Ich habe sogar ein youtube Video produziert, in dem ich fünf verschiedene Outfits präsentierte, um zu beweisen, dass man auch im Rollstuhl jedes Thema umsetzen kann. Zwar wurde die Presse etwas auf das Projekt aufmerksam, aber vom Sender oder von der Productionsfirma kam keinerlei Reaktion. Jetzt haben wir ein Jahr später und ich frage mich noch mehr als letztes Jahr, was eigentlich das Problem daran sein soll, so eine Woche umzusetzen. Ich sehe keins mehr. Ehrlich gesagt wundere ich mich sogar, warum die Produzenten nicht auch schon unabhänig von meiner Kampagne darauf gekommen sind.

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1. Inklusion ist aktueller denn je

Wir leben im Zeitalter der Inklusion, auch wenn es noch große Lücke in den Umsetzungen gibt. Aber wir reden zumindest drüber. Egal ob Zeitungen, Internet oder Günther Jauch. Inklusion findet immer mehr Platz in der Medienberichterstattung. Also braucht Vox wohl keine Angst haben, dass es keinen interessiert. Außerdem könnten sie als einer der Ersten zeigen, dass Inklusion neben der ernsten und politischen, auch eine humorvolle und spielerische Seite haben kann.

 

2. Themenwochen sind bekannt und beliebt

 

Themenwochen sind bei Shoppingqueen schon längst bekannt und anscheinend beliebt, jedenfalls werden sie immer wieder eingesetzt.

Eine Auswahl an Specialwochen, die schon gelaufen sind:

  • XXL-Mädels (mehrmals)
  • Mutter-Tochter (mehrmals)
  • Männer
  • Modeblogger

 

3. lockere Regeln

 

Eigentlich hat eine Shoppinqueensendung klare Regeln: 5 Teilnehmer aus einer Stadt. Jeden Tag geht einer davon mit 500€, 4 Stunden Zeit und einer Begleitung shoppen, während die anderen die Wohnung derjenigen durchstöbern.

Deswegen war der größte Haken an meine Kampagne, dass ich die Regeln etwas lockern wollte. Ich finde es für die Specialwoche realistischer, wenn der Zeitrahmen auf 5-6 Stunden hoch gesetzt wird. Weil ein-und-aussteigen, umziehen nun mal per se mit Handicaps länger dauert. Außerdem sollten bis zu zwei Begleiter erlaubt sein, damit vor allem Rollstuhlahrer, die stärker einschränkt sind, auch die Möglichkeit haben, sich auf der Shoppingtour umziehen und Sachen anzuprobieren. Darum geht es ja nunmal in der Show .

Aber wie sich vor allem im letzten Jahr gezeigt hat, ist Vox auch von sich aus flexibel, was die Regeln angeht – eine kleine Liste:

  • Brautmodenspecial – Budgeterhöhung von 500€ auf 1000€
  • Promispecial – Kandidaten aus verschieden Städten (Berlin und Hamburg)
  • Promispecial – Fakewohnung in Hamburg – statt Wohnung durchstöbern, kommentierten die anderen die Shoppingtour in Echtzeit
  • Shoppingqueen des Jahres – zwei Kandiddaten gehen gleichzeitig shoppen

Wer so flexibel ist, kann doch wohl auch mit einer Zeiterweiterung und einer Begleitung mehr umgehen.

 

Warum gleich eine ganze Woche?

Der größte Kritikpunkt, der mir letztes Jahr entgegen schlug, war, warum ich unbedingt eine ganze Handicap-Woche möchte. Dann seien wir ja wieder unter uns und das Ganze wäre ja gar nicht inklusive.

Ich kann den Ansatz verstehen, finde es aber zu sehr schwarz-weiß gesesehen. Erstes ist es ja schon mal ein Ansatz von Inklusion, wenn in einer Show, die gar nichts mit Inklusion zu tun hat, auf einmal Menschen mit Handicaps auftauchen. Außerdem war es nie mein Ansatz, dass ich  eine Gruppe mit unbedingt nur Rollstuhlfahrern wollte, sondern durchaus eine Grupppe mit verschiedenen Handicaps.

Aber der Kern der Kritik lautet ja, warum meldest du dich nicht einfach bei einer normalen Runde an? ganz einfach: es wäre unfair. Ich bin der Meinung, dass ein Teilnehmer mit Handicap in einer normalen Runde nicht fair bewertet werden würde. Entweder würde er oder sie überbewertet werden, weil alle ganz toll finden, dass sie oder er überhaupt da ist, oder unterbewertet, weil sich die anderen aufgrund von eventuellen Regellockerungen benachteilligt fühlen würden. In einer Handicapgruppe wären die Bewertungen ehrlicher und dadurch unterhaltsamer. Noch dazu bietet eine ganze Woche genug Platz, um zu zeigen, dass Menschen mit Handicaps eben nicht alle gleich sind, sondern ebenso individuell wie Menschen ohne Behinderungen. Überraschung!

Also lieber Guido, liebes Vox/Rtl Team, Ich finde, 2015 ist ein großartiges Jahr für eine erste Handicap Shoppingqueen!

 

Hier nochmal mein Video vom letzten Jahr:

7 Kommentare zu 3 Gründe für die erste Handicap #shoppingqueen [2015]!

  1. Auch ich habe VOX schon wegen einer Woche für Rollifahrerinnen angeschrieben und ebenfalls keine Reaktion erhalten. Dabei würde sich der Sender selbst den größten Gefallen tun.

  2. Erstes Outfit:
    Besonders gut gefallen hat mir dein Oberteil in Kombination mit dieser niedlichen Mütze, toll abgestimmt. Ich hätte mir nur etwas andere Schuhe gewünscht. Ich gebe dir 9 von 10 Punkten! ;-)
    Grundsätzlich bin ich ganz bei dir, würde eine inklusive Shoppingqueenwoche anschauen. Nur das es mir persönlich widerstrebt, anderen Punkte für ihr Outfit geben zu müssen, bzw. mir Punkte geben zu lassen. Aber ich schau ja auch nur und mache nicht mit.

  3. An sich finde ich dass das eine sehr schöne Idee ist. Aber ich könnte mir vorstellen, dass es schwierig wird das umzusetzen, da man ja im gleichen grad beeinträchtigte Teilnehmerinen bräuchte, damit es nicht heißt, eine würde Vorteile haben.

  4. Ich hatte mir als ich deinen YT-Kanal entdeckte auch das Video angesehen.
    Es ist wirklich eine hervorragende Idee, so eine Woche zu machen. Vielleicht sollten wir eine Art Petition machen und diese dann an Vox schicken.
    Oder aber wir suchen noch ein paar Mädels die sich uns anschließen und bewerben und dann alle Zeit gleich. ;)

  5. Finde ich unterstützenswert und habe heute Mittag auch etwas dazu geschrieben :)
    Das ganze ist hier: http://gehoerloserblog.tumblr.com/post/109764352809/das-rollifraeulein-und-die-sendung-shopping-queen zu sehen.
    Ich finde es sehr wichtig, dass Produzenten mal aus ihrem Klischee Denken herauskommen.

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